Wer kennt ihn nicht, den allseits beliebten Gag. „Du läufst so viel. Vor was läufst du denn überhaupt davon?“ Brüller. Ehrliche Antwort: Das willst du gar nicht wissen. Die von mir ausgesprochene, alternative, aber auch nicht weniger ehrliche Antwort: Ich laufe auf etwas zu. Auf Ziele. Auf Bestzeiten. Auf Dinge, die vor mir liegen. Und an Orte, die mich an die Grenze bringen.
Natürlich ist das Laufen irgendwo auch ein Stück Selbsttherapie. Selten wurden mir meine Stärken und meine Schwächen so gnadenlos vorgehalten wie bei einem dreistündigen Longrun. Das betrifft sicherlich das Körperliche – aber nicht ausschließlich. Wer viel läuft, der hat auch viel Zeit zum Denken. Wobei viel ja bekanntermaßen relativ ist. Und so wird das Laufen auch eine Zeit der Selbstreflexion. Die Entscheidung, meinen Job zu wechseln, fiel letzten Endes beim Laufen. Nahezu jede mutige, wegweisende Entscheidung, der letzten Jahre, wurde beim Laufen final abgenickt. Der Weg ist setzt das Ziel.